
Das Konzept: Zuckerfreie Süßigkeiten
Zuckerfreie Süßigkeiten stellen eine wachsende Kategorie in der Süßwarenindustrie dar, angetrieben durch die steigende Nachfrage der Verbraucher nach zuckerreduzierten Produkten. Diese Produkte werden speziell entwickelt, um einen süßen Geschmack zu bieten und gleichzeitig dem Wunsch der Verbraucher nach reduzierter Zuckeraufnahme gerecht zu werden.
Der Hauptvorteil zuckerfreier Süßigkeiten liegt in ihren Vorteilen, wie beispielsweise einem geringeren Kaloriengehalt, einer geringeren Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und einer verbesserten Mundgesundheit im Vergleich zu herkömmlichen zuckerhaltigen Süßigkeiten. Das macht sie zu einer beliebten Wahl für Menschen mit Gewichtsbewusstsein, Diabetiker oder alle, die ihr Kariesrisiko senken möchten. Die Süße dieser Produkte wird typischerweise durch den innovativen Einsatz verschiedener Zuckerersatzstoffe, darunter künstliche Süßstoffe und Zuckeralkohole, erreicht.
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Kennzeichnung „zuckerfrei“ auf einem Produkt nicht automatisch bedeutet, dass es kalorien- oder kohlenhydratfrei ist. Diese Nuance ist besonders relevant, da Zuckeralkohole häufig vorkommen, die sowohl Kalorien als auch Kohlenhydrate enthalten. Dies unterstreicht die Komplexität ihres Nährwertprofils und die Bedeutung einer detaillierten Kennzeichnung und Lektüre. Die Verbraucher nehmen „zuckerfrei“ oft zu simpel wahr und setzen es mit „kalorienfrei“ oder „kohlenhydratfrei“ gleich. Es ist wichtig, diesem Missverständnis direkt entgegenzutreten, da es die Grundlage für ein genaues Verständnis der Nährwertangaben dieser Produkte bildet. Das bedeutet, dass neben der Einhaltung gesetzlicher Anforderungen auch ein breiterer Bedarf an Verbraucheraufklärung besteht, um eine korrekte Interpretation der Produktinformationen zu gewährleisten.
Darüber hinaus ist die Verwendung von Werbeaussagen wie „zuckerfrei“ auf Lebensmittelverpackungen nicht willkürlich, sondern durch die europäische Gesetzgebung streng geregelt. Produkte müssen bestimmte, gesetzlich festgelegte Grenzwerte einhalten, und Werbeaussagen dürfen nur verwendet werden, wenn sie auf einer genehmigten Liste stehen. Dies unterstreicht die hohe rechtliche und technische Präzision, die von Herstellern in diesem Segment verlangt wird.
Zusammensetzung zuckerfreier Süßigkeiten: Süßstoffe und mehr
Zuckerfreie Süßigkeiten erhalten ihre Süße durch eine Vielzahl von Zuckerersatzstoffen, die im Allgemeinen in drei Hauptkategorien eingeteilt werden: künstliche Süßstoffe, Zuckeralkohole (Polyole) und neuartige Süßstoffe. Diese Ersatzstoffe werden gewählt, weil sie einen süßen Geschmack mit deutlich weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker bieten, wobei einige praktisch keine Kalorien enthalten.
Künstliche Süßstoffe
Diese Verbindungen werden hauptsächlich im Labor synthetisiert, einige können jedoch auch aus natürlichen Substanzen gewonnen werden. Sie zeichnen sich durch ihre extreme Süße aus, die oft 200- bis 700-mal süßer ist als Saccharose (Haushaltszucker). Daher werden sie nur in sehr geringen Mengen verwendet und liefern in der Regel kaum oder gar keine Kalorien.
Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat mehrere künstliche Süßstoffe zur Verwendung in Lebensmitteln zugelassen, darunter Acesulfam-Kalium (Ace-K), Advantam, Aspartam, Neotam, Saccharin und Sucralose.
Die unterschiedlichen Hitzestabilitätsprofile und unterschiedlichen Nachgeschmackseigenschaften künstlicher Süßstoffe stellen Produktentwickler vor erhebliche Herausforderungen.
Aspartam ist beispielsweise nicht hitzebeständig und zersetzt sich bei hohen Temperaturen, weshalb es sich nicht für Backwaren eignet. Acesulfam-Kalium und Saccharin hingegen sind zwar hitzebeständig, können aber, insbesondere in höheren Konzentrationen, einen leicht bitteren oder metallischen Nachgeschmack haben. Aus diesen Gründen ist oft eine gezielte Mischung verschiedener Süßstoffe notwendig.
So lässt sich beispielsweise durch die Kombination von Acesulfam-Kalium mit Aspartam oder Sucralose ein süßerer Geschmack erzielen. Die Süßstoffe überdecken dabei den Nachgeschmack des jeweils anderen und entfalten einen synergistischen Effekt, der die Mischung süßer macht als jede Komponente allein. Dies verdeutlicht, dass die Schaffung eines „zuckerhaltigen“ Erlebnisses in zuckerfreien Süßigkeiten ein komplexes chemisches und sensorisches Rätsel ist, das über einen einfachen 1:1-Zuckerersatz hinausgeht.
* Acesulfam-Kalium (Ace-K) : Dieser Süßstoff ist etwa 200-mal süßer als Saccharose und weist eine ausgezeichnete Hitzestabilität auf, wodurch er sich für Backwaren und Produkte mit langer Haltbarkeit eignet. Er kann jedoch, insbesondere in höheren Konzentrationen, einen leicht bitteren Nachgeschmack haben.
* Aspartam: Aspartam ist ebenfalls etwa 200-mal süßer als Saccharose und wird häufig verwendet. Es ist jedoch nicht hitzestabil, d. h. es zerfällt, bevor es schmilzt. Diese Instabilität schränkt seine Verwendung bei hohen Temperaturen, wie z. B. beim Backen, ein. Es kann außerdem bittere oder unangenehme Aromen verursachen. Obwohl es zu den am häufigsten verwendeten Süßstoffen zählt, ist seine Sicherheit umstritten.
* Saccharin : Saccharin ist 200- bis 700-mal süßer als Saccharose und hitzebeständig. Wie Acetylsalicylsäure kann es einen bitteren oder metallischen Nachgeschmack hinterlassen. Obwohl es einst Anlass zu Krebsbedenken gab, konnten spätere Studien diese Befürchtungen weitgehend zerstreuen. Die Aufsichtsbehörden kamen zu dem Schluss, dass der bei Ratten beobachtete Mechanismus für den Menschen nicht relevant ist.
* Sucralose: Sucralose wird durch Chlorierung aus Saccharose gewonnen und ist etwa 600-mal süßer als Zucker. Sie ist hitzebeständig bis 125 °C und daher vielseitig einsetzbar. Es gibt kaum Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Sucralose, da nur etwa 15 % vom Körper aufgenommen und der Großteil unverändert ausgeschieden wird.
Zuckeralkohole (Polyole)
Diese Verbindungen, auch Polyole genannt, dienen sowohl als Süßungsmittel als auch als Füllstoffe. Sie kommen natürlicherweise in verschiedenen Pflanzenprodukten vor, darunter Obst und Beeren. Im Vergleich zu normalem Zucker liefern Zuckeralkohole weniger Kalorien (typischerweise etwa die Hälfte bis ein Drittel weniger, durchschnittlich etwa 2,6 kcal/g) und werden langsamer verstoffwechselt, was den Blutzuckerspiegel weniger stark beeinflusst. Sie werden vom menschlichen Körper nicht vollständig verstoffwechselt. Zu den in zuckerfreien Süßwaren verwendeten Zuckeralkoholen gehören Erythrit, Isomalt, Lactit, Maltit, Mannit, Sorbit und Xylit.
Zuckeralkohole bieten zwar wertvolle Süße und Volumen bei geringerem Kaloriengehalt und niedrigerem glykämischen Index, ihre unvollständige Aufnahme im menschlichen Verdauungssystem ist jedoch eine direkte Ursache für häufige gastrointestinale Nebenwirkungen wie Blähungen und Durchfall, insbesondere bei höherem Konsum. Dies stellt sowohl für Verbraucher als auch für Formulierer einen wichtigen Kompromiss dar: Die Vorteile müssen gegen das Risiko von Verdauungsbeschwerden abgewogen werden.
Dies beeinflusst die empfohlenen Portionsgrößen und die konkrete Auswahl der Polyole (beispielsweise die generell bessere Verträglichkeit von Erythrit im Vergleich zur stärker abführenden Wirkung von Mannit).
* Erythrit : Erythrit ist etwa 70 % süßer als Zucker und zeichnet sich durch seinen sehr niedrigen Kaloriengehalt (0,2 kcal/g) und seine geringe Wirkung auf den Blutzuckerspiegel aus, da es leicht vom Körper aufgenommen wird. Viele empfinden den Geschmack im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen als reiner und weniger künstlich. Es ist außerdem nicht kariogen, d. h. es trägt nicht zur Kariesbildung bei.
* Isomalt : Mit einem Süßgehalt von 45–65 % im Vergleich zu Zucker ist Isomalt beim Erhitzen sehr stabil und nimmt nur sehr wenig Wasser auf. Diese Eigenschaften machen es zur bevorzugten Wahl für Bonbons, Toffees und Lutscher, bei denen strukturelle Integrität und Klebrigkeitsbeständigkeit wichtig sind.
* Lactit : Bietet etwa 30–40 % der Süßkraft von Zucker, ist aber in Geschmack und Löslichkeit dem von Zucker sehr ähnlich. Es wird häufig in zuckerfreiem Eis, Schokolade, Bonbons und Backwaren verwendet.
* Maltit : Dieses Polyol ist etwa 75 % süßer als Zucker und verleiht Lebensmitteln eine cremige Textur. Es wird häufig in zuckerfreien Bonbons, Kaugummi, Schokoladendesserts, Backwaren und Eiscreme verwendet, da es Lebensmitteln eine cremige Textur verleiht.
* Mannitol : Mannitol kommt natürlicherweise in Ananas und Oliven vor und wird für kommerzielle Zwecke aus Algen gewonnen. Es ist 50–70 % süßer als Zucker. Aufgrund seiner langsamen Absorption und der langen Verweildauer im Darm kann es bei übermäßigem Verzehr häufig zu Blähungen und Durchfall führen.
* Sorbit : Sorbit kommt natürlicherweise in Obst und Gemüse vor und wird aus Maissirup hergestellt. Es ist etwa 50 % süßer als Zucker. Es ist eine häufige Zutat in zuckerfreiem Kaugummi und Bonbons. Im Vergleich zu Mannit verursacht es im Allgemeinen weniger Durchfall.
* Xylitol : Auch als „Holzzucker“ bekannt, hat Xylitol die gleiche Süßkraft wie Saccharose (100 %). Es kommt natürlich in verschiedenen Pflanzenmaterialien wie Stroh, Maiskolben sowie bestimmten Früchten und Gemüsesorten vor. Xylitol wird aufgrund seiner süßen Wirkung und seiner positiven Wirkung auf die Zähne häufig in Kaugummis verwendet.
Neue und natürliche Süßstoffe
Diese Süßstoffe sind im Allgemeinen weniger verarbeitet und ähneln eher ihrem natürlichen Ursprung als ihren künstlichen Gegenstücken. Wichtige Beispiele sind Allulose, Mönchsfrucht und Stevia.Der unterschiedliche Zulassungsstatus neuer Süßstoffe wie Allulose (in den USA zugelassen, in der EU noch nicht) und Mönchsfrucht (in der EU als Aromastoff, aber nicht als Süßstoff zugelassen) deutet auf erhebliche internationale Unterschiede bei der Zulassung von Lebensmittelzusatzstoffen hin. Das bedeutet, dass ein für einen Markt entwickeltes Produkt in einem anderen möglicherweise nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Dies hat direkte Auswirkungen auf globale Lebensmittelhersteller, die für verschiedene Märkte unterschiedliche Rezepturen und Zulassungsstrategien anwenden müssen. Diese Divergenz kann Wettbewerbsvorteile oder -barrieren schaffen und wirkt sich auf Innovation, Lieferkettenentscheidungen und Markteintrittsstrategien international tätiger Unternehmen aus.
* Allulose : Allulose gilt als seltener Zucker und ist etwa 70 % süßer als Saccharose. Der Kaloriengehalt ist sehr niedrig (0,4 kcal/g). Sie ähnelt Fruktose strukturell und wird im Körper nur in geringem Maße als Zucker verstoffwechselt. Die FDA erkennt an, dass Allulose nicht wie Zucker wirkt, und verlangt daher seit 2019 in den USA nicht mehr, dass sie zusammen mit Zucker auf Nährwertkennzeichnungen aufgeführt wird. Allulose kann außerdem zur Bräunung von Lebensmitteln beitragen. Allulose ist den vorliegenden Informationen zufolge in der Europäischen Union noch nicht als Lebensmittelzutat zugelassen.
* Mönchsfrucht (Mogroside): Dieser natürliche Süßstoff wird aus der Mönchsfrucht gewonnen und ist intensiv süß (250-400-mal süßer als Zucker), hat praktisch keine Kalorien und eine milde, dezente Süße. Er wird natürlich aus Pflanzen gewonnen und gilt als unbedenklich (GRAS) der FDA. Seit 2017 sind Mogroside in der Europäischen Union jedoch nicht mehr als Süßstoff zugelassen, obwohl sie in Konzentrationen ohne Süßungsfunktion als Aromastoff zugelassen sind.
* Stevia (Steviolglykoside): Dieser pflanzliche Süßstoff wird aus der Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen und bietet intensive Süße (200- bis 400-mal süßer als Zucker) bei minimalem Kaloriengehalt und einem insgesamt reinen Geschmack. Die FDA stuft ihn allgemein als sicher ein. Stevia ist bis 205 °C hitzebeständig, einige Formen können jedoch Löslichkeitsprobleme oder einen bitteren, lakritzartigen Nachgeschmack aufweisen. Wichtig zu beachten: Die FDA hat eine Importwarnung für rohe Steviablätter und -extrakte herausgegeben, die nicht über den GRAS-Status (Generally Recognized As Safe) verfügen, und verweist auf Sicherheitsbedenken und Toxizitätspotenzial.
Übersicht häufig verwendeter Süßstoffe in zuckerfreien Süßigkeiten
Süßstoffname |
Typ |
Relative Süße (im Vergleich zu Saccharose) |
Kalorienwert (kcal/g) |
Hitzestabilität |
Acesulfam-Kalium (Ace-K) |
Künstlich |
200x |
0 |
Ja (>200°C) |
Vorteile |
Künstlich |
- |
0 |
- |
Allulose |
Neu/Natur |
0,7x |
0,4 |
Ja |
Aspartam |
Künstlich |
200x |
4 (Ernährung) |
Nein (zersetzt sich vor dem Schmelzen) |
Erythrit |
Zuckeralkohol |
0,7x |
0,2 |
Ja |
Isomalt |
Zuckeralkohol |
0,45-0,65x |
2.6 |
Ja |
Lactitol |
Zuckeralkohol |
0,3-0,4x |
2.6 |
Ja |
Maltit |
Zuckeralkohol |
0,75x |
2.6 |
Ja |
Mannitol |
Zuckeralkohol |
0,5- bis 0,7-fach |
2.6 |
Ja |
Mönchsfrucht (Mogroside) |
Neu/Natur |
250- bis 400-fach |
0 |
Ja |
Neotam |
Künstlich |
- |
0 |
- |
Saccharin |
Künstlich |
200- bis 700-fach |
0 |
Ja (>300°C) |
Sorbit |
Zuckeralkohol |
0,5x |
2.6 |
Ja |
Stevia (Steviolglykoside) |
Neu/Natur |
200- bis 400-fach |
0 |
Ja (>205°C) |
Sucralose |
Künstlich |
600x |
0 |
Ja (bis 125°C) |
Xylitol |
Zuckeralkohol |
1,0x |
2.4 |
Ja |
Neben der Süßigkeit erfüllt Zucker in traditionellen Süßwaren vielfältige Funktionen, darunter Volumen, Textur, Feuchtigkeitsspeicherung und sogar Bräunung. Wird Zucker entfernt, müssen diese funktionellen Eigenschaften durch andere Zutaten nachgeahmt werden, um sicherzustellen, dass das zuckerfreie Produkt die gewünschten sensorischen Eigenschaften und die strukturelle Integrität behält. Die Entwicklung zuckerfreier Süßwaren geht daher über den bloßen Ersatz der Süße von Zucker hinaus; entscheidend ist auch die Nachbildung seiner komplexen Struktur- und Texturfunktionen.
* Füllstoffe:
Diese Zutaten sind unerlässlich, um das Volumen und die Struktureigenschaften von Zucker nachzuahmen, insbesondere in kalorienarmen Rezepturen, in denen kalorienreiche Zutaten reduziert oder entfernt werden. Sie tragen zum Volumen bei, ohne den Kaloriengehalt signifikant zu erhöhen, verbessern Textur und Mundgefühl (z. B. durch eine glatte, cremige Konsistenz oder eine verbesserte Viskosität), sorgen für die nötige Struktur und Stabilität und können sogar das Sättigungsgefühl steigern, sodass sich Verbraucher länger satt fühlen.
Gängige Füllstoffe sind verschiedene Polyole (Zuckeralkohole wie Sorbit, Maltit, Erythrit, Xylit), Ballaststoffe (wie Zellulose, lösliche Maisfasern, Polydextrose, Inulin, Haferfasern, Flohsamenschalen, Weizenfasern, Bambusfasern und Erbsenfasern) und Maltodextrine. Einige Füllstoffe, insbesondere Zuckeralkohole und Oligosaccharide, wirken zudem als Ballaststoffe.
* Verdickungs- und Geliermittel (Hydrokolloide):
Diese sind entscheidend für die Kontrolle der Textur, Viskosität und Gesamtstabilität zuckerfreier Süßwaren. Hydrokolloide lösen sich in Wasser auf, erzeugen einen Verdickungseffekt und sind wichtig, um die Kristallisation von Zucker und Eis zu verhindern.
Häufig verwendete Beispiele sind Stärke, Xanthan, Guarkernmehl, Johannisbrotkernmehl, Gummi arabicum und verschiedene Cellulosederivate. Für Gelee-Formulierungen werden spezielle Geliermittel wie Gelatine, Pektin, Agar, Stärke, Carrageen und Gellangummi zur Stabilisierung des Produkts verwendet.
Funktionale Eigenschaften
* Verdickung:
Wird durch die unspezifische Verschränkung von Polymerketten mit ungeordneter Konformation in der Lösung erreicht.
* Gelbildung:
Die Fähigkeit, flüssige Produkte zu verfestigen und Gele mit unterschiedlicher Textur zu bilden, von weich und elastisch bis fest und spröde. Beispielsweise bildet Gelatine stabile dreidimensionale Gele, während Carrageen Spiralgele bildet.
* Emulgierung und Stabilisierung: Entscheidend zur Verhinderung der Trennung in Emulsionen, insbesondere in fettarmen Systemen.
* Feuchtigkeitskontrolle:
Hilft, Feuchtigkeit zu bewahren, was zum gewünschten Mundgefühl beiträgt und Trockenheit vorbeugt.
* Kristallisationshemmung: Verhindert die Bildung unerwünschter Zucker- oder Eiskristalle und erhält so die Geschmeidigkeit und das Aussehen des Produkts.
* Mundgefühl und Opazität: Beeinflussen die sensorischen Eigenschaften des Produkts erheblich, einschließlich der wahrgenommenen Fülle und Klarheit.
* Herausforderungen bei der Formulierung:
Die richtige Auflösung und Hydratisierung der Geliermittel ist entscheidend für die gewünschte Endproduktqualität. Darüber hinaus neigen beispielsweise zuckerfreie Pektingummis während der Haltbarkeitsdauer stärker zur Kristallisation, was eine sorgfältige Überwachung während der Produktentwicklung und Stabilitätsprüfung erfordert.
Der Verzicht auf Zucker erfordert eine komplexe Kombination anderer Zutaten, um die Integrität und Attraktivität des Produkts zu erhalten. Dies unterstreicht, dass Produktentwicklung ein vielschichtiges Unterfangen ist. Es handelt sich um eine ganzheitliche Formulierung, bei der die Wahl des Süßstoffs oft die spezifische Kombination anderer funktioneller Zutaten bestimmt, die für ein ähnliches Geschmackserlebnis und eine ähnliche Produktstabilität erforderlich sind.
Vorschriften: Wann sind Süßigkeiten in der EU und den Niederlanden „zuckerfrei“?
Die Verwendung nährwert- und gesundheitsbezogener Angaben auf Lebensmitteln unterliegt in der Europäischen Union strengen europäischen Gesetzen. Dieser Rechtsrahmen stellt sicher, dass Angaben auf Lebensmitteletiketten wissenschaftlich fundiert sind und Verbraucher nicht in die Irre führen.
Hersteller dürfen eine Aussage nur dann verwenden, wenn sie ausdrücklich in der europäischen Liste zugelassener Aussagen aufgeführt ist und das Lebensmittel die mit dieser Aussage verbundenen spezifischen Anforderungen strikt erfüllt.
In den Niederlanden ist die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Produktsicherheit (NVWA) für die Überwachung und Durchsetzung dieser Werbeaussagen zuständig. Um die Glaubwürdigkeit genehmigter Werbeaussagen zu stärken und die Verbraucher zu schützen, mussten Produkte mit nicht genehmigten Werbeaussagen nach Dezember 2012 vom Markt genommen werden.
Das Vorhandensein mehrerer unterschiedlicher, aber oberflächlich ähnlicher Werbeaussagen zum Thema Zucker („zuckerfrei“, „zuckerarm“, „ohne Zuckerzusatz“, „zuckerreduziert“, „light“) birgt ein erhebliches Verwirrungspotenzial für den Verbraucher. Obwohl jeder Begriff gesetzlich mit spezifischen Schwellenwerten genau definiert ist, verstehen Verbraucher diese Nuancen möglicherweise nicht vollständig. Dies kann zu Fehlinterpretationen des tatsächlichen Nährwertprofils eines Produkts führen (z. B. wird angenommen, dass „ohne Zuckerzusatz“ einen niedrigen Gesamtzuckergehalt bedeutet, was bei einem hohen natürlichen Zuckergehalt möglicherweise nicht der Fall ist). Trotz strenger Vorschriften bleibt es daher in der Praxis eine Herausforderung, ein klares Verständnis des Verbrauchers sicherzustellen. Dies könnte weitere Kampagnen im Bereich der öffentlichen Gesundheit oder eine klarere Kommunikation seitens der Industrie erforderlich machen, die über die bloße Einhaltung der Gesetze hinausgeht.
Definition von „zuckerfrei“
Damit ein Lebensmittel, einschließlich Süßigkeiten, die Bezeichnung „zuckerfrei“ tragen darf, muss es einen sehr geringen Gesamtzuckergehalt aufweisen. Der Zuckergehalt darf 0,5 Gramm Zucker pro 100 Gramm (bei festen Produkten) bzw. pro 100 Milliliter (bei flüssigen Produkten) nicht überschreiten. Dieser strenge Grenzwert stellt sicher, dass die Angabe die Zusammensetzung des Produkts genau wiedergibt.
Verwandte Nährwertangaben
Neben der Angabe „zuckerfrei“ definiert die europäische Gesetzgebung mehrere weitere zuckerbezogene Nährwertangaben, für die jeweils eigene, präzise Kriterien gelten:
* „Wenig Zucker “: Diese Angabe ist zulässig, wenn das Produkt bei festen Nahrungsmitteln nicht mehr als 5 Gramm Zucker pro 100 Gramm bzw. bei flüssigen Nahrungsmitteln nicht mehr als 2,5 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthält.
* „ Ohne Zuckerzusatz “: Diese Angabe bedeutet, dass dem Produkt keine Mono- oder Disaccharide (Einfachzucker) oder andere Lebensmittelzutaten zugesetzt wurden, die aufgrund ihrer süßenden Wirkung verwendet werden. Ist Zucker von Natur aus im Lebensmittel enthalten (z. B. aus Obst), muss das Etikett den zusätzlichen Hinweis „ENTHÄLT VON NATUR AUS ZUCKER“ enthalten.
* „ Reduzierter Zuckergehalt “: Um diese Auslobung zu erhalten, muss das Produkt im Vergleich zu einem vergleichbaren, konventionellen Produkt einen um mindestens 30 % reduzierten Zuckergehalt aufweisen. Darüber hinaus muss der Energiegehalt des zuckerreduzierten Produkts gleich oder niedriger sein als der des vergleichbaren Produkts.
* „ Light/Lite “: Die Angabe „Light“ oder „Lite“ erfüllt die gleichen Anforderungen wie die Angabe „reduziert“. Dies bedeutet in der Regel eine Reduzierung von Energie, Fett oder Zucker um mindestens 30 % im Vergleich zu einem vergleichbaren Produkt. Wichtig ist, dass die Angabe mit einer klaren Angabe auf dem Etikett versehen ist, welche Eigenschaft (z. B. Energie, Fett oder Zucker) das Lebensmittel „leicht“ macht.
Kennzeichnungspflichten und Überwachung
Bei vorverpackten Lebensmitteln, die in den Niederlanden verkauft werden, müssen alle obligatorischen Angaben auf dem Etikett auf Niederländisch verfasst sein. Diese Informationen müssen für den Verbraucher leicht lesbar und auffindbar sein. Informationen auf dem Etikett, die den Verbraucher irreführen könnten, sind strengstens verboten. Um Transparenz und Zugänglichkeit zu verbessern, sind alle obligatorischen Kennzeichnungsinformationen für vorverpackte Lebensmittel auch online verfügbar. Die NVWA spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Durchsetzung dieser Kennzeichnungsvorschriften in den Niederlanden.
Tabelle EU-Verordnung für zuckerbezogene Nährwertangaben
Nährwertangaben | Grenzwerte (pro 100 g/100 ml) | Zusatzbedingungen/Hinweise
Zuckerfrei | Max. 0,5 g Zucker | Gilt für feste und flüssige Nahrung |
Zuckerarm | Max. 5 g Zucker (fest) / 2,5 g Zucker (flüssig) | Gilt für Feststoffe und Flüssigkeiten |
Ohne Zuckerzusatz | Ohne Zusatz von Mono- oder Disacchariden oder Süßungsmitteln | Falls Zucker von Natur aus vorhanden ist, geben Sie bitte an: „Enthält von Natur aus Zucker“ |
Reduzierter Zuckergehalt | Mindestens 30 % weniger Zucker als vergleichbares Produkt | Der Energiegehalt des Produkts muss gleich oder niedriger sein als der des vergleichbaren Produkts |
Light/Lite | Mindestens 30 % weniger Energie, Fett oder Zucker als vergleichbare Produkte | Klare Kennzeichnung auf dem Etikett, welche Eigenschaft das Produkt „light“ macht |
Ernährungs- und Gesundheitsaspekte von zuckerfreien Süßigkeiten
Kalorienwert und Blutzuckereinfluss
Zuckerfreie Süßigkeiten enthalten in der Regel weniger Kalorien als ihre zuckerhaltigen Pendants und sind daher eine attraktive Option zur Kalorienreduzierung. Allerdings ist zu beachten, dass diese Produkte oft nicht kalorienfrei sind. Ein zuckerfreier Oreo beispielsweise enthält mit 50 Kalorien nur geringfügig weniger als die 54 Kalorien eines normalen Oreos. Bei manchen Produkten, wie z. B. Bonbons, kann die Kalorienreduzierung jedoch deutlicher ausfallen (z. B. von 112 Kalorien auf 12 Kalorien pro Stück).
Künstliche und neuartige Süßstoffe liefern in der Regel nur wenige bis gar keine Kalorien. Zuckeralkohole enthalten jedoch Kohlenhydrate und liefern Kalorien, typischerweise etwa 2,6 kcal/g. Die Angabe „zuckerfrei“ ist zwar hinsichtlich des Zuckergehalts rechtlich korrekt, suggeriert aber oft den Irrglauben, das Produkt sei auch „kalorienfrei“ oder „fettfrei“. Dies ist jedoch oft nicht der Fall, da Zuckeralkohole Kalorien liefern und andere Zutaten, wie z. B. Kakaobutter in Schokolade, erhebliche Mengen Fett hinzufügen können. Das bedeutet, dass Verbraucher und sogar einige Fachleute über die prominente „zuckerfrei“-Angabe hinausblicken und die gesamte Nährwertkennzeichnung genau prüfen müssen, um das vollständige Kalorien-, Kohlenhydrat- und Fettprofil des Produkts zu verstehen. Dies ist für eine sorgfältige Ernährungsplanung und die Vermeidung einer unbeabsichtigten Nährstoffüberdosis unerlässlich.
Ein wesentlicher Vorteil zuckerfreier Süßigkeiten ist ihr generell geringerer Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was sie für Diabetiker besser geeignet macht. Zuckeralkohole werden anders verdaut und langsamer aufgenommen als normaler Zucker, was zu einer geringeren Auswirkung auf den Blutzucker führt. Um die Kohlenhydrate zu zählen, wird oft empfohlen, die Hälfte der Gramm Zuckeralkohol von der auf dem Etikett angegebenen Gesamtkohlenhydratmenge abzuziehen. Wichtig zu betonen ist, dass „zuckerfrei“ nicht gleichbedeutend mit „fettfrei“ ist. Einige zuckerfreie Produkte, insbesondere Schokolade, können aufgrund anderer Zutaten wie Kakaobutter dennoch einen hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren aufweisen.
Mögliche Nebenwirkungen
* Verdauungsstörungen : Eine der am häufigsten berichteten Nebenwirkungen von zuckerfreien Süßigkeiten, insbesondere solchen mit Zuckeralkoholen, sind Magen-Darm-Beschwerden. Nicht absorbierte Zuckeralkohole können aufgrund ihrer osmotischen Wirkung, insbesondere in hohen Dosen, zu Blähungen und Durchfall führen. Dies ist besonders bei Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) problematisch.
* Appetitanregung: Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass bestimmte kalorienfreie Süßstoffe paradoxerweise den Appetit anregen und so möglicherweise zu einer erhöhten Kalorienaufnahme führen können. Dieser Effekt könnte, sollte er sich bestätigen, für Personen, die ihr Gewicht kontrollieren möchten, kontraproduktiv sein.
* Geschmacksprobleme : Trotz der Fortschritte in der Süßstofftechnologie können einige zuckerfreie Produkte immer noch einen „Fehlgeschmack“ oder unangenehmen Nachgeschmack aufweisen, was zu Unzufriedenheit beim Verbraucher und einer Vorliebe für zuckerhaltige Alternativen führen kann.
* Langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit : Während einzelne Zuckerersatzstoffe von Aufsichtsbehörden (z. B. FDA, EFSA) für bestimmte Verwendungszwecke und innerhalb festgelegter Aufnahmemengen im Allgemeinen als sicher angesehen werden, sind die langfristigen Auswirkungen des weit verbreiteten Konsums zuckerfreier Produkte insgesamt, insbesondere im Hinblick auf Gewichtskontrolle, Appetitregulierung und allgemeine Stoffwechselgesundheit, weiterhin Gegenstand anhaltender wissenschaftlicher Debatten und nicht schlüssiger Beweise.
Die ausdrückliche Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen die Verwendung nicht-nutritiver Süßstoffe zur Gewichtskontrolle macht den vermeintlich „gesünderen“ Status zuckerfreier Produkte deutlich komplexer. Dies bedeutet, dass die behördliche Zulassung der Sicherheit nicht automatisch einer allgemeinen Empfehlung für einen breiten gesundheitlichen Nutzen über spezifische Kontexte hinaus (z. B. Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern) entspricht.
Daher ist eine ausgewogene, differenzierte Diskussion wichtig, die sowohl die regulatorische Sicherheit als auch die anhaltende wissenschaftliche Unsicherheit berücksichtigt, insbesondere im Hinblick auf umfassendere Gesundheitsziele wie die Gewichtskontrolle.
* Körpergewicht und Fettleibigkeit:
Die Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen nicht-nutritiven Süßstoffen und Körpergewicht sind uneinheitlich. Obwohl Beobachtungsstudien manchmal einen Zusammenhang mit Gewichtszunahme zeigen, deuten randomisierte kontrollierte Studien oft auf einen geringen bis keinen kausalen Effekt auf die Gewichtsabnahme hin. Einige vorläufige Studien haben den Konsum künstlicher Süßstoffe mit Fettleibigkeit, metabolischem Syndrom, vermindertem Sättigungsgefühl und einem gestörten Glukosestoffwechsel in Verbindung gebracht, wobei die zahlreichen Faktoren, die Fettleibigkeit beeinflussen, eindeutige Schlussfolgerungen erschweren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät von der Verwendung nicht-nutritiver Süßstoffe zur Gewichtskontrolle ab.
* Krebs:
Mehrere umfassende Studien haben keinen Zusammenhang zwischen künstlichen Süßstoffen und einem erhöhten Krebsrisiko festgestellt. Aufsichtsbehörden wie die FDA und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) halten zugelassene Süßstoffe unter typischen Verzehrbedingungen für die Allgemeinbevölkerung grundsätzlich für unbedenklich. Anfängliche Bedenken, insbesondere hinsichtlich der möglichen Entstehung von Blasenkrebs durch Saccharin und Cyclamat bei Laborratten, wurden später aufgrund erheblicher Unterschiede im Stoffwechsel der einzelnen Arten oder der in Studien verwendeten extrem hohen Dosen für den Menschen weitgehend als irrelevant erachtet.
* Sterblichkeit:
Metaanalysen haben gezeigt, dass ein hoher Konsum künstlich gesüßter Getränke mit einem höheren Gesamtmortalitätsrisiko und einem höheren kardiovaskulären Mortalitätsrisiko verbunden ist. Interessanterweise wurden bei vergleichbaren Mengen zuckerhaltiger Getränke ähnliche oder sogar noch stärkere Anstiege des Mortalitätsrisikos beobachtet.
* Diabetes mellitus:
Obwohl künstliche Süßstoffe den Blutzuckerspiegel nicht direkt erhöhen, gibt es Bedenken, dass die zunehmende Beliebtheit von Nahrungsmitteln und Getränken mit Zuckerersatzstoffen zu einem übermäßigen Konsum führen und so möglicherweise das Risiko erhöhen könnte, an Diabetes zu erkranken.
Die Bewertung dieses Zusammenhangs ist noch unklar, obwohl einige Studien auf ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes bei täglichem Konsum künstlich gesüßter Getränke hinweisen.
* FDA-Importwarnung (Stevia):
Bemerkenswert ist, dass die FDA eine Importwarnung für rohe Steviablätter und -extrakte sowie für diese enthaltende Lebensmittel herausgegeben hat, die nicht über den GRAS-Status (Generally Recognized As Safe) verfügen. Diese Maßnahme wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken und möglicher Toxizität ergriffen.
Vorteile für die Zahngesundheit
Einer der bekanntesten Vorteile zuckerfreier Süßigkeiten und Kaugummis ist das geringere Risiko für die Mundgesundheit im Vergleich zu ihren zuckerhaltigen Gegenstücken.
Dieser Vorteil ergibt sich daraus, dass die in diesen Produkten häufig verwendeten Zuckeralkohole von den Mundbakterien nicht auf die gleiche Weise verstoffwechselt werden können wie Saccharose. Dadurch tragen sie deutlich weniger zur Bildung kariesverursachender Säuren bei.
Die zahnmedizinischen Vorteile zuckerfreier Produkte sind nicht nur eine passive Folge des Zuckerverzichts, sondern hängen aktiv mit den spezifischen Stoffwechseleigenschaften von Zuckeralkoholen zusammen. Diese Polyole werden von Mundbakterien nicht so leicht fermentiert, wodurch die Säureproduktion und die anschließende Demineralisierung der Zähne reduziert werden. Die EU-Zulassung spezifischer qualifizierter gesundheitsbezogener Angaben zur Mundgesundheit unterstreicht zudem die wissenschaftliche Anerkennung dieser Vorteile.
Es zeigt auch, dass solche Werbeaussagen oft an präzise Zusammensetzungs- und Funktionskriterien geknüpft sind (z. B. Art des Polyols, pH-Einfluss des Produkts). Dies geht über eine allgemeine Aussage wie „besser für die Zähne“ hinaus und erklärt den zugrunde liegenden biochemischen Mechanismus sowie dessen Umsetzung in regulierte gesundheitsbezogene Aussagen. Der Rechtsrahmen der Europäischen Union erlaubt ausdrücklich spezifische, qualifizierte gesundheitsbezogene Aussagen zur Mundgesundheit für Produkte mit Zuckeralternativen.
Beispiele hierfür sind: „Der Verzehr von Lebensmitteln/Getränken, die [Zuckeralternative] anstelle von Zucker enthalten, trägt zur Erhaltung der Zahnmineralisierung bei“ und „Zuckerfreier Kaugummi trägt zur Verringerung der Zahndemineralisierung bei“. Diese Angaben sind oft an bestimmte Bedingungen geknüpft, beispielsweise an die Gewährleistung, dass das Produkt den pH-Wert des Zahnbelags während und bis zu 30 Minuten nach dem Verzehr nicht unter 5,7 senkt.
Schlussfolgerung und Empfehlungen
Zuckerfreie Bonbons stellen eine fortschrittliche Kategorie innerhalb der Süßwarenbranche dar. Sie zeichnen sich durch die Verwendung einer vielfältigen Palette an Süßungsmitteln – darunter künstliche Verbindungen, Zuckeralkohole und neuartige Naturextrakte – sowie einer komplexen Palette funktioneller Zutaten wie Füll-, Verdickungs- und Geliermittel aus. Diese Komponenten werden sorgfältig kombiniert, um nicht nur Süße zu erzeugen, sondern auch die entscheidenden sensorischen und strukturellen Eigenschaften zu imitieren, die Zucker in herkömmlichen Süßwaren bietet.
Der Begriff „zuckerfrei“ unterliegt gemäß EU-Vorschriften einer strengen Definition. Diese schreibt einen maximalen Gesamtzuckergehalt von 0,5 Gramm pro 100 Gramm bzw. 100 Milliliter Produkt vor. Dieser strenge gesetzliche Grenzwert wird durch eine Reihe weiterer zuckerbezogener Angaben ergänzt, die jeweils eigene, präzise Kriterien haben. Trotz ihrer rechtlichen Klarheit können diese mitunter zu Verwirrung bei den Verbrauchern führen.
Obwohl zuckerfreie Produkte handfeste Vorteile bieten, wie eine geringere Kalorienaufnahme, eine geringere Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und erhebliche Vorteile für die Mundgesundheit, ist ihr Verzehr nicht ohne Bedenken.
Zu den möglichen Nachteilen zählen Verdauungsbeschwerden durch übermäßigen Konsum von Zuckeralkoholen und eine anhaltende wissenschaftliche Debatte über die langfristigen Auswirkungen nicht-nutritiver Süßstoffe auf den Stoffwechsel, die ein differenziertes Gesundheitsprofil aufzeigt.
Praktische Überlegungen zu zuckerfreien Produkten
Genaues Lesen der Etiketten:
Studieren Sie die Zutatenliste immer gründlich, um die verwendeten Süßstoffe sowie das Vorhandensein künstlicher Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe zu identifizieren. Bedenken Sie, dass die Angabe „zuckerfrei“ nicht automatisch bedeutet, dass das Produkt kalorien- oder fettfrei ist. Überprüfen Sie daher immer den Gesamtkalorien-, Kohlenhydrat- und Fettgehalt auf dem Nährwertkennzeichen.
Wissen über Süßstoffe:
Machen Sie sich mit den unterschiedlichen Kategorien von Süßstoffen (z. B. Zuckeralkohole vs. künstliche Süßstoffe) und ihren möglichen individuellen Eigenschaften vertraut, wie etwa den mit Zuckeralkoholen verbundenen Nebenwirkungen auf die Verdauung, insbesondere wenn eine Empfindlichkeit gegenüber diesen besteht.
Mäßigung:
Auch zuckerfreie Süßigkeiten bieten zwar einige Vorteile, sind aber keine „freien“ Lebensmittel und sollten im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung in Maßen konsumiert werden. Sie tragen dennoch zur Gesamtkalorienaufnahme und in manchen Fällen auch zu den Kohlenhydraten bei.
Persönliche Präferenz:
Experimentieren Sie mit verschiedenen Marken und Produkten mit unterschiedlichen Süßstoffkombinationen, um bevorzugte Geschmacksprofile und Texturen zu entdecken, die Ihren individuellen Vorlieben und Ihrer Verträglichkeit entsprechen.
Haftungsausschluss
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken. Obwohl sorgfältig recherchiert wurde, verweisen wir Sie für eine medizinische Beratung oder eine (medizinische) Diagnose stets an einen Arzt und/oder Ernährungsberater.